Er macht das schon sehr gut mit diesen ultraentspannten Sommermelodien, die das Leben so leicht wirken lassen wie ein kaltes naturtrübes Radler am Baggersee. Weniger als ein Jahr nach seinem „11:11“-Album schießt der mit seinen 33 Jahren nach wie vor eher spätjugendlich wirkende Cro, bürgerlich Carlo Waibel, auf „Spacejam“ acht Nummern aus der Hüfte, die das Unbeschwerte zelebrieren.
Allerdings schleichen sich nun manchmal Songzeilen ein, bei denen man schon merkt, dass der ewige Junge langsam zum Mann wird. „Sie hätte gern mein Baby“, sing-rappt Cro etwa in „nie weg“ (um sogleich mit einem „Oh no“ zu kontern), und in „nothing in return“ heißt es „Mama sagt, wenn ich dich gehen lass‘, bin ich ein Idiot“. Auf Fragen, wie es denn nun tatsächlich in seinem Beziehungsleben aussieht, hält sich Cro in unserem Interview gleichwohl sehr bedeckt. Dafür unterhielten wir uns unter anderem darüber, wie man jungen Menschen Mut machen kann und was es mit den „Spacies“ auf sich hat, die er im Bündel mit seiner EP verkauft.
Vor allem schmecken die gut!
Momentan gibt es die nur online bei Spacies direkt zu kaufen. Wir arbeiten aber daran, dass man sie bald überall bekommt.
Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen. Sommer-Tourneen sind einfach mein Ding. Dieses Jahr ist einfach ein geiles Live-Jahr und man spürt die unglaubliche Energie, die die Fans einem zurückgeben.
Manche werden mit mir älter, andere kommen jung und frisch dazu. Ich würde sagen, das ist nach wie vor ziemlich breit gefächert.
Klar, es ist immer noch ein unglaubliches, unbeschreibliches Gefühl und daran gewöhnt habe ich mich auch immer noch nicht. Auch gut so, man sollte nichts als selbstverständlich hinnehmen.
American Football: Profiliga NFL – Musiker Cro singt vor dem Spiel. Foto: dpa
Nein – jedes Alter hat etwas Besonderes, das gefällt mir.
Das kann ich ja auch, wenn ich älter werde. Ich finde, es ist falsch zu denken, erwachsen oder älter zu werden wäre gleich zu setzen damit, das Kindliche zu verlieren. Ich behalte mir das bei und bleibe neugierig. Ich fühle mich nicht älter, sondern nur reifer.
Mir war klar, dass ich einen kreativen Job haben möchte, bei dem ich etwas Außergewöhnliches erschaffen kann. Das, was die letzten zehn Jahre passiert ist, habe auch ich nicht kommen sehen. Da freut man sich umso mehr und ist stolz auf den eigenen Weg.
Do Your Thing! Mach dein eigenes Ding! Bleib am Ball, wenn du an etwas glaubst und hol dir Hilfe, um deine Träume zu verwirklichen.
Ich hatte als Kind schon große Träume, ich wollte aber lieber Taten sprechen lassen, anstatt Luftschlösser zu bauen.
Es ist natürlich eine Wertschätzung meiner Arbeit, obwohl es mir mehr um die Sache an sich und nicht um Zahlen geht – aber ich freue mich natürlich sehr darüber.
Für mich ist es einfach eher ein kleines sommerliches Geschenk an meine Fans. Ich wollte einfach ohne den Druck des „nächsten Cro-Albums“ ins Studio gehen und Musik machen. Daher habe ich diese Songs in das Gewand einer EP gesteckt.
Die Songs sind im balinesischen Sommer entstanden, gar nicht so lang nach meinem letzten Album 11:11. „Ich hatte einfach Lust weiterzumachen, hab geschrieben, aufgenommen und mir die rausgepickt, die mich nicht losgelassen haben.
Der Titel „Spacejam“ flog mir dann einfach so zu. Und ich dachte mir „Ja, das passt perfekt zu meinem Gefühl“, das ich auch bei der Entstehung der Tracks hatte!
Ein paar Tracks auf der EP sind schon stark von den 90ern und 2000ern inspiriert. Das ist ein Stil, der für mich perfekt zum Sommer passt. Ich hatte irgendwie wieder Bock auf diesen Neunziger-Hip-Hop-Geschmack, der mich komplett in meine Kindheit zurückversetzt hat und an die Anfänge meiner Karriere und die anfängliche Leichtigkeit. Da sprudelten die Beats und Songs einfach so aus mir heraus.
Ich habe auf dem Track mit dem Hamburger Produzenten Agajon zusammengearbeitet. Er kam gerade aus LA aus anderen Sessions und hat mir gezeigt, was er im Moment mit einer seiner Lieblings-Newcomer-Künstlerin Leonie aufnimmt. Ich habe die Stimme gehört und wollte sofort mit ihr arbeiten.
Ich muss sie einfach feiern. Da ist es mir wirklich egal, wie groß oder klein sie sind. Das Talent ist in dem Moment das Entscheidende für mich.
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