Pouring-Künstler, seien es Experten oder Amateure, plagt beim Farbengießen grundsätzlich eines: Jede Momentaufnahme des künstlerischen Prozesses ist ein eigenes Kunstwerk. Und hat man sich erst einmal in eines verliebt, will man es nicht wieder so leicht gehen lassen. Da ist Disziplin gefragt, sich die Idee dieses einen perfekten Bildes aus dem Kopf zu schlagen.
Wer nicht hören will, wird eines Besseren belehrt. So geschah es mir bei meinem ersten Pouring-Anlauf. Die Leinwand habe ich verbissen nur auf eine Seite geneigt, um das Farbmuster, in das ich mich verguckt hatte, festzuhalten. Das Ergebnis war ein nur zur Hälfte ausgefülltes Bild, auf dem nicht einmal das schöne Muster vom Anfang mehr zu sehen war.
Pech gehabt, ich hätte es besser wissen müssen. Kunst lässt sich eben nicht erzwingen. So, wie es auch für die Liebe gilt. „Wer nicht sucht, der findet“ – hat sich auf jeglichen Ebenen immer wieder bewahrheitet.
Und hat auch bei den nächsten Versuchen perfekt funktioniert. Die schönsten Muster kamen dann von ganz allein, auf natürliche Weise. Ein freier künstlerischer Prozess ist so oder so der viel schönere. däm