Der Vorhang offen, die Bühne leer. Auf dem Boden ein Salat aus Stromkabeln, aufgehäufte Holzlatten wie ein mit Wut geworfenes Mikadospiel. Davor die unbesetzten Stuhlreihen, die Sitzflächen hochgeklappt. Von hier aus wird nie wieder ein Zuschauer eine Vorstellung beklatschen oder begeistert mit den Füßen trampeln. Das einzige, was man hört, ist immer mal wieder ein Rumms, wenn Bauarbeiter herausgerissene Teppichstreifen von der Empore nach unten werfen. Die Bretter, die einst den Goslarern die Welt bedeuteten, sind leer, und irgendwo in den dunklen Ecken seufzt vielleicht noch der Geist der CDU, die vor 70 Jahren hier gegründet wurde ... Das Odeon ist nicht mehr. Zeit für einen letzten Rundgang durch das Gebäude.