„Ich könnte mir keinen besseren Beruf vorstellen“, erzählt sie. Bereits seit 1994 arbeitet sie in Wolfshagen zwischen Rosen, Tulpen, Nelken, Orchideen und Vergissmeinnicht. Damals hieß die Inhaberin noch Barbara Wiese. „Schon in der Schule wollte ich unbedingt Floristin werden.“ Ein Schülerpraktikum in Seesen verstärkte diesen Wunsch noch weiter. Ihre Ausbildung absolvierte sie in Bad Harzburg und ging dann stundenweise bei Barbara Wiese in den Laden. Als sich dann die Möglichkeit bot, das Geschäft inklusive des kleinen Postshops zu übernehmen, zögerte sie nicht lange. Und die Entscheidung hat sie bis heute – zehn Jahre später – nicht bereut: „Ich liebe, was ich tue.“
Von Freude bis Leid begleitet sie alles mit Pflanzen und Blumen. Auch Extrawünsche werden berücksichtigt. So arbeitete sie für eine Bauernhochzeit Kornähren in den Brautstrauß ein, die sich auch in der Tischdekoration wiederfanden. Zu einer Beerdigung band sie einen Kranz mit Blumen, deren Farben sie zu einem Regenbogen arrangierte. Doch einfach ist auch dieser Job nicht immer. „Im Grunde schalte ich ab, wenn ich einen Sarg vor der Beerdigung mit dem Blumenschmuck dekoriere“, erzählt sie. Auch für Wolfhagens beliebten Pfarrer Harald Merz, der im vergangenen Jahr starb, machte sie die Blumendekoration zu seiner Beisetzung. Eine Herausforderung. „Das war schon sehr emotional für mich.“
Doch das mache diesen Beruf für sie eben auch aus. Ein enger und freundlicher Kontakt zu den Kunden, so sind ihre Gestecke und Sträuße eben auch immer ein Teil von besonderen Anlässen. Auch durch die Corona-Pandemie ist sie mit ihrer Stammkundschaft, zu der vor allem viele Wolfshäger, aber eben auch die Hoteliers und Gastronomen des Kurortes gehören, gut durchgekommen. Sie habe sich eben immer etwas einfallen lassen müssen, auch wenn zunächst nur der Post-Shop Briefmarken verkaufen durfte. „Irgendwann ging es ja mit Vorbestellung und Abholung an der Tür weiter“, erinnert sie sich.
Bei ihren treuen Kunden bedankte sie sich zum Jahresanfang mit Glückskeksen und Primeln. Und wie soll es die nächsten Jahre weitergehen? „Am liebsten wie bisher.“