Neue Perspektiven für Bad Harzburger Sportlandschaft

Schon eine Form der Zusammenarbeit: Der MTK Bad Harzburg richtet seinen Silvesterlauf im Sportpark aus, wo auch die TSG zu Hause ist. Foto: Epping (Archivbild)
Der MTK Bad Harzburg sieht nach schwierigen Zeiten wieder Licht am Ende des Tunnels. Voranbringen soll den Traditionsverein unter anderem eine engere Zusammenarbeit mit dem Nachbarn TSG Bad Harzburg, auch neue Sportangebote sind geplant.
Es kommt, wenn auch zunächst in sanfter Form, Bewegung in die Sportlandschaft der Kurstadt. Der MTK Bad Harzburg und die
TSG Bad Harzburg wollen eine engere Zusammenarbeit ausloten, wie MTK-Vorsitzender Eike Bruns in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung berichtete. Nicht nur deshalb kehrt beim Traditionsverein wieder Optimismus ein.
Der 1886 gegründete Männer-Turn-Klub hatte zuletzt schwere Zeiten durchgemacht, der im Tod der langjährigen, für Turnen und Sport zuständigen Vorsitzenden Hanne-Lore Bruns gipfelte. Von den einst drei Vorsitzenden ist derzeit nur noch der eigentlich für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Eike Bruns übrig, nachdem auch Dr. Georg Nietfeldt ausgeschieden war.
Starker Mitgliederschwund
Zudem befindet sich der Verein seit Jahren aus vielerlei Gründen auf Schrumpfkurs und hat derzeit nur noch etwas mehr als 300 Mitglieder in seinen Reihen. Zum Vergleich: Zum 1. Januar 2022 hatte der MTK 532 Mitglieder an den Landessportbund gemeldet.
Bruns sieht nun aber Anzeichen auf eine Trendwende, nicht nur weil die Mitgliederkartei inzwischen bereinigt worden ist. So sind zwei neue Angebote geplant. Eines ist mit Leistungstanzen schon fix, ein zweites noch in der Planung. „Das wird etwas, was nicht klassisch mit einem Sportverein in Verbindung gebracht wird“, sagt Bruns. Sollten sich beide Vorhaben umsetzen lassen, dann rechne er auf einen Schlag mit „zehn Prozent mehr Mitgliedern“.
Auch in personellen Fragen ergeben sich neue Perspektiven. Zwar fanden sich jetzt mit Udo Prignitz und Tanja Buchholz nur zwei neue Beisitzer, bereits in der regulären Jahreshauptversammlung im März 2026 aber dürfte der derzeit ebenfalls vakante Posten des Schatzmeisters wieder besetzt werden können, so Bruns. Inwieweit der 50-Jährige dann auch Verstärkung an der Spitze bekommt, ist noch ungeklärt. Dass es künftig drei Vorsitzende gibt, sei kein Muss, so Bruns.
Riegel vorgeschoben
Überlegungen, die Beiträge zu senken, schob die Versammlung zunächst einen Riegel vor. Und da kommt die TSG ins Spiel, die weniger Geld pro Monat von ihren rund 1300 Mitgliedern verlangt. Sollte es zu einer engeren Zusammenarbeit kommen, dann müsse die Beitragsstruktur angeglichen werden, meint Bruns. Aus diesem Grund wolle man erst einmal warten.
Wie eine Kooperation aussehen kann, das ist noch offen. Es habe erste Gespräche gegeben, ein „klares Konzept“ sei aber noch nicht ausgearbeitet worden. Grundgedanke sei, den „Service zu erhöhen“, zum Beispiel über verlängerte Geschäftsstellenzeiten. Er könne sich vorstellen, so der MTK-Vorsitzende, dass die Zusammenarbeit auch auf andere Vereine ausgedehnt werden könne. Als Vorbild dient ihm die Handballspielgemeinschaft HSG, die seit 51 Jahren funktioniert und zu deren Gründungsmitgliedern der MTK gehört.
Vorsitzender ist deutlich optimistischer
Der wird, zurück zum Thema Mitgliedsbeiträge, seine Strukturen vereinfachen. Unter anderem gibt es künftig keine Kurzmitgliedschaften mehr, zudem sollen die Kündigungsfristen verkürzt werden, wofür es jedoch noch einer Satzungsänderung bedürfe. Grundsätzlich bewerte er die Zukunft seines Vereins deutlich optimistischer, als dieses noch vor wenigen Wochen und Monaten der Fall gewesen sei, so Bruns.
Copyright © 2025 Goslarsche Zeitung | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.