Harzer Falken, Fußball-Spitzenreiter & Fair-Play-Gesten im Fokus
Falken-Goalie Taylor Dupuis präsentiert sich beim Pokalspiel gegen die Eisadler Dortmund als Super Mario. Foto: Drechsler Foto: Drechsler
Taylor Dupuis als Super Mario verkleidet, Neuhof verzichtet auf 1500 Euro. Ein Rückblick. Am Sonntag trifft Spitzenreiter SV Rammelsberg auf den FC Seesen.
Er zieht immer die Blicke auf sich
Normalerweise zieht Taylor Dupuis die Blicke auf dem Eis auf sich, wenn er seine spektakulären Paraden zeigt. Weil der Torwart der Harzer Falken am Freitag im Pokalspiel gegen Dortmund aber eine Pause bekam und stattdessen Adam Gerhardt sein Pflichtspieldebüt feierte, musste er an der Bande Platz nehmen – und zog wieder die Blicke auf sich. Der Kanadier hatte sich am Halloween-Tag als Super Mario verkleidet, stilecht mit Mütze und aufgeklebtem Schnurrbart. Der passt irgendwann auch in den „Movember“, mit dem Eishockeyspieler seit Jahren auf eine bessere Männergesundheit, sprich Vorsorge, aufmerksam machen.
Ob der Publikumsliebling im nächsten Heimspiel wieder zwischen den Pfosten steht, weiß nur Trainer Jozef Potac. Die Partie gegen den Hamburger SV wird am Samstag erst um 17 Uhr angepfiffen, und damit eine halbe Stunde später als bisher vorgesehen. Die Falken wollen so genügend Zeit für die Eisaufbereitung haben.
Blau-Weiß Neuhof verzichtet auf Geld
Diese Geste ist wirklich nicht alltäglich. Obwohl Blau-Weiß Neuhof für einen ins Leistungszentrum von Hannover 96 gewechselten Nachwuchsfußballer eine Ausbildungsvergütung in Höhe von 1500 Euro zugestanden hätte, reichte er das Geld an den SC Barienrode weiter, wie die Hildesheimer Allgemeine Zeitung berichtet. Der Grund: Der Zwölfjährige hatte nur ein halbes Jahr in Neuhof gespielt und war zuvor lange Jahre in Barienrode ausgebildet worden. Für Blau-Weiß-Spartenleiter Tobias Grelka war es daher selbstverständlich, die erkleckliche Summe nicht selbst einzustreichen. „Wir in Neuhof wissen, wie aufwendig eine gute Jugendarbeit ist. Da muss man viel Energie und Geld reinstecken.“
Die Kollegen aus der HAZ-Sportredaktion fordern in diesem Zusammenhang den Niedersächsischen Fußballverband auf, seine Statuten zu überprüfen. Dem kann man sich nur anschließen, denn nicht alle Vereine dürften so selbstlos wie Neuhof agieren.
Am Sonntag mal runter vom Sofa
Im November sinken die ohnehin schon nicht prickelnden Zuschauerzahlen im Amateurfußball seit Jahren noch weiter nach unten, auch wenn doch eigentlich nichts über ein schönes Kampfspiel auf tiefem Boden geht. Vielleicht erleben wir am Sonntag ja mal eine Top-Kulisse, wenn es in der 1. Nordharzklasse zum (bisherigen) Spiel der Spiele kommt. Tabellenführer SV Rammelsberg hat Verfolger FC Seesen zu Gast, beide noch ungeschlagen, beide natürlich heiß darauf, dem Kontrahenten die erste Niederlage beizufügen. Spitzenreiter und Verfolger haben bereits mehr als 50 Tore geschossen, wobei eine andere Zahl beim SVR aufhorchen lässt. Er hat in zehn Spielen erst vier Treffer kassiert – Bestwert im Fußballkreis. Das alles sollte doch Anreiz genug sein, um am Sonntag das Sofa mal Sofa sein zu lassen und sich an den Platz zu begeben.
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